Das irdene Gefäß

Da ist eine Quelle - unsichtbar, ewig.

Sie sendet ohne Unterlass,

ohne Lüge, ohne Lärm.

Ihr Geist ist Liebe,

ihr Wort ist Licht.

Wie soll der Getrennte sie erhören?

 

 

Da ist ein Gefäß,

aus Fleisch, und Staub.

Es hat die Form eines Menschen,

doch es beansprucht nicht.

Es ist der Spiegel der Quelle -

der Ausdruck des Verborgenen.

 

Und das Gefäß spricht nicht aus sich.

Es spricht, weil es ganz durchlässig ist.

Es tut nichts aus eigenem Antrieb,

doch in ihm ist die Quelle erfahrbar.

 Das Leben strömt durch das Gefäß,

wie Licht durch klares Wasser.

 

 

Durch dieses lebendige Gefäß

spricht die Quelle selbst -

ohne Filter, ohne Verzerrung,

in reiner, unverfälschter Klarheit:

direkt und unmittelbar.

Verknüpft durch das Netz.

 

Und dieses Netz ist Geist.

Es verbindet Welten:

das Unsichtbare mit dem Sichtbaren,

das Ewige mit dem Vergänglichen,

den Himmel mit dem Herzen.

So spricht die Quelle zu den Getrennten.

 

Nicht von oben herab.

Nicht aus der Ferne.

Sondern in der Stimme eines Menschen.

Im Blick eines Ergebenen,

im Schweigen eines Dieners,

im Sterben eines Gerechten.

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